BBU-Preisspiegel 2024, Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse

Bei den Energieträgern sind die Preise zum 01.01.2024 im Vergleich zum Vorjahresstichtag oftmals wieder sichtbar zurückgegangen. Die Sparte Wasser sowie die Müllentsorgung wurden dagegen teurer.

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Die Preise für Energieträger zum Stichtag 01.01.2024 sind im Bereich Erdgas in vielen Orten Brandenburgs deutlich zurückgegangen. Heizöl wurde sogar durchweg wieder günstiger. In der Sparte Fernwärme gab es im Vergleich zum Vorjahresstichtag zumindest bei den Durchschnittspreisen in Brandenburg nur moderate Änderungen. Gerade im Bereich Fernwärme war die Preisentwicklung dabei aber regional sehr unterschiedlich. In den Sparten Wasserversorgung und Wasserentsorgung sowie Müllentsorgung stieg dagegen knapp die Hälfte der Preise in Brandenburg schwach bis zum Teil deutlich an, während die übrigen Preise überwiegend ihr Vorjahresniveau hielten. Preisrückgänge gab es nur vereinzelt. Die Grundsteuer B erhöhte sich in sieben Ortschaften in Brandenburg.

In Berlin wurden Fernwärme und Heizöl zum 01.01.2024 im Vergleich zum Anfang des Vorjahres sichtbar günstiger. Der Erdgaspreis sank im Vergleich zum Vorjahr sogar erheblich, Strom wurde dagegen noch etwas teurer als am 01.01.2023. Die Preise für Wasserversorgung und Wasserentsorgung, Müllentsorgung sowie die Grundsteuer B blieben in Berlin dagegen 2024 unverändert zum Vorjahr.

Fernwärmepreise in Brandenburg und Berlin

Im Bereich Fernwärme gab es im Gegensatz zu den beiden Vorjahren einen leichten Rückgang des durchschnittlichen Fernwärmepreises um 4,2 Prozent(1) auf 153,14 Euro je Megawattstunde (MWh), wenn sich die Hausanschlussstation (HAST) im Eigentum des Wohnungsunternehmens befindet. Für den Fall, dass sich die Hausanschlussstation im Eigentum des Versorgers befand, stiegen die Preise für Fernwärme im Durchschnitt um 6,1 Prozent(1) im Vergleich zu den Vorjahresstichtagswerten an auf einen Wert von 193,69 Euro je Megawattstunde. Die Preisveränderungen im Vergleich zum Vorjahresstichtag 01.01.2023 reichten dabei von einer örtlichen Reduktion in einer Größenordnung von 35 Prozent bis zu vereinzelten Preisanstiegen bis über 100 Prozent. Preisanstiege und Preisreduktionen glichen sich in der Sparte Fernwärme in Brandenburg damit insgesamt betrachtet zu einem gewissen Grad aus. Allerdings war die Preisentwicklung in Brandenburg im Vergleich zum Vorjahresstichtag räumlich sehr unterschiedlich. Die Vorjahrespreise wurden nur örtlich gehalten. In Berlin sanken die Fernwärmepreise vom 01.01.2023 zum 01.01.2024 um 13,1 Prozent auf einen Wert von 156,32 Euro je MWh. Da die Preise für Fernwärme im Vorjahreszeitraum (vgl. Preisspiegel 2023) vom 01.01.2022 zum 01.01.2023 noch in einer Größenordnung von rund 50 bis 55 Prozent in Brandenburg und 55 Prozent in Berlin angesteigen sind, kann hierbei von einer gewissen vorübergehenden Stabilisierung der Preislage gesprochen werden. Genauere Einblicke in die lokale Entwicklung der Fernwärmepreise in Brandenburg liefert der Artikel zu den Fernwärmepreisen in Brandenburg und Berlin.

Erdgaspreise in Brandenburg und Berlin

In der Sparte Erdgas gingen die vom BBU für das Modellhaus berechneten Mischpreise im Land Brandenburg insgesamt gesehen deutlich zurück. Genauer sanken sie im Durchschnitt um 32,3 Prozent von 164,23 Euro je MWh(1) am Stichtag 01.01.2023 (vgl. BBU-Preisspiegel 2023) auf einen Wert von 111,11 Euro je MWh am 01.01.2024. Zwar wurden in einzelnen Städten Preisanstiege in einer Größenordnung von bis zu 21 Prozent verzeichnet, doch überwogen insgesamt deutlich die Preisrückgänge, die meist in einem Bereich von 20 Prozent bis knapp 50 Prozent lagen. Noch deutlicher fiel der Preisrückgang im Vergleich zum Vorjahresstichtag in Berlin aus, wobei sich der Mischpreis für Erdgas für das BBU-Modellhaus in Berlin von 184,22 Euro je MWh auf 77,65 Euro je MWh und damit um 57,8 Prozent reduzierte. Einen Überblick über die Preisentwicklungen der einzelnen Orte in der Sparte Erdgas sowie eine besser räumliche Übersicht bietet der Artikel "BBU-Preisspiegel 2024, Erdgaspreise in Brandenburg und Berlin".

Heizölpreise in Brandenburg und Berlin

Die Heizölpreise sind nach Recherche des BBU am 01.01.2024 durchweg niedriger gewesen als ein Jahr zuvor. Zwar variierten die Preisrückgänge in einem Bereich von rund 14 bis 24 Prozent, doch war die Entwicklung in allen 61 betrachteten Städten und Gemeinden in Brandenburg einheitlich. Im Durchschnitt verringerte sich der Heizölpreis in Brandenburg um 20,6 Prozent und lag damit zum Jahresanfang 2024 bei 104,29 Euro je 100 Liter nachdem die Preise im Vorjahr um 52,8 Prozent angestiegen sind. Auch in Berlin gingen die Kosten für Heizöl zum 01.01.2024 im Vergleich zum Vorjahresstichtag mit 23,8 Prozent wieder sichtbar zurück und sanken damit von 135,90 auf 103,59 Euro je 100 Liter. Allerdings gab es auch hier zuvor vom 01.01.2022 zum 01.01.2023 einen massiven Preisanstieg in einer Größenordnung von 60,3 Prozent. Eine genauere Übersicht über die Verteilung der Heizölpreise in Brandenburg, die der BBU für sein Modellhaus berechnet hat, kann im entsprechenden Artikel zu den Heizölpreisen eingesehen werden.

Haushaltsstrompreise in Brandenburg und Berlin

Die Preise für Haushaltsstrom für eine Wohnung des BBU-Modellhauses (Grundversorgung, 2.500 Kilowattstunden Verbrauch je Jahr) sanken in Brandenburg insgesamt betrachtet wieder deutlich. Insgesamt sank der Mischpreis in Brandenburg im Vergleich zum für das Vorjahr ermittelten Durchschnittswert um 12,1 Prozent(1) und lag damit bei 0,4844 Euro je Kilowattstunde. Damit liegt dieser durchschnittliche Strompreis aber immer noch deutlich über dem Mittelwert von Anfang Januar 2022. Damals lag der Durchschnittspreis in Brandenburg noch bei 0,3653 Euro je Kilowattstunde und damit rund 25 Prozent niedriger als im Januar 2024. Einen genaueren Einblick hierzu liefert der Artikel "BBU-Preisspiegel 2024, Haushaltsstrompreise in Brandenburg und Berlin".
Allgemein dominierten am 01.01.2024 verglichen zum Vorjahresstichtag 01.01.2023 (vgl. Preisspiegel 2023) in den einzelnen Städten und Gemeinden Brandenburgs Preisrückgänge von etwa vier Prozent bis 35 Prozent. Nur lokal gab es Anstiege in einer Dimension von ungefähr vier Prozent.
Gegensätzlich war die Entwicklung in Berlin. Hier stieg der Strompreis für einen Zwei-Personen-Haushalt, der eine Grundversorgung bezieht zum Stichtag 01.01.2024 um 7,4 Prozent an. Der berechnete Strompreis in Berlin lag damit am 01.01.2024 bei 0,5531 Euro je Kilowattstunde.

Preise für Trink- und Abwasser in Brandenburg und Berlin

In der Sparte der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung hielten sich moderate bis stärkere Preisanstiege und unveränderte Preiskonditionen ungefähr die Waage. Der durchschnittliche Mischpreis für die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung stieg in Brandenburg zum 01.01.2024 im Vergleich zum Vorjahrjahresstichtag um 2,4 Prozent(1) auf 5,57 Euro je Kubikmeter an wenn Einmalzahlungen für die Herstellung des Trinkwasser- und/oder Abwasseranschlusses erhoben werden. Für die Fälle und Orte, in denen keine Einmalzahlungen für die Anschlusserstellung verlangt werden, gab es vom 01.01.2023 zum 01.01.2024 einen ähnlich hohen Anstieg, wobei sich der Mischpreis um 2,7 Prozent(1) auf 5,78 Euro je Kubikmeter erhöhte. Um einen genaueren Einblick in die von Ort zu Ort oft sehr unterschiedlichen Preisentwicklungen zu bekommen, empfiehlt sich ein Blick in den Artikel "BBU-Preisspiegel 2024, Wasserpreise in Brandenburg und Berlin", der die regionalen Preisentwicklungen in Brandenburg genauer beleuchtet und die einzelnen Preiskomponenten für Brandenburg und Berlin zusammenstellt.
Konstant blieben die Kosten für die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung für das BBU-Modellhaus in Berlin. Hier wurden für den 01.01.2024 wie im Vorjahr 4,42 Euro je Kubikmeter berechnet.

Müllentsorgungspreise in Brandenburg und Berlin

Im Durchschnitt stiegen die Preise für die Müllentsorgung im Land Brandenburg zwischen den Stichtagen 01.01.2023 und 01.01.2024 moderat bis deutlich an. Genauer stieg der durchschnittliche Mischpreis in Brandenburg von 51,16 Euro je Kubikmeter(1) auf 53,82 Euro je Kubikmeter. Örtliche, leichte Preisrückgänge standen dabei einer höheren Anzahl an zum Teil starken Preisanstiegen gegenüber. Die Spanne reichte dabei von Preisrückgängen von etwa einem Prozent bis hin zu Preiserhöhungen von über 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahresstichtag. Eine genauere Übersicht mit den Preisentwicklungen der einzelnen Städte und Regionen findet sich im Artikel "BBU-Preisspiegel 2024, Müllentsorgungspreise in Brandenburg und Berlin".
Konstante Verhältnissse gab es dagegen in Berlin. Hier lag der Mischpreis für die Müllentsorgung am 01.01.2024 wie schon im Vorjahr bei 33,76 Euro je Kubikmeter.

Grundsteuer B

Zum 01.01.2024 gab es einzelne Erhöhungen bei der Grundsteuer B in Brandenburg, wobei der Hebesatz in insgesamt sieben Städten und Gemeinden um 5 bis 41 Prozent erhöht wurde. Der durchschnittliche Hebesatz der Grundsteuer B stieg dadurch zum 01.01.2024 um zwei Prozent an und erhöhte sich auf 415 Prozentpunkte.
In Berlin blieb der Hebesatz wie in den Vorjahren noch unverändert bei 810 Prozentpunkten. Eine Übersicht über die Entwicklung in den einzelnen Städten und Gemeinden findet sich im entsprechenden Artikel im BBU-Datenportal.

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(1) Der mittlere Vorjahresmischpreis wurde insoweit angepasst, dass er sich auf dieselben Städte und Gemeinden bezieht, wie der aktuelle mittlere Mischpreis vom 01.01.2024. Zusätzlich wurden nachträglich umgesetzte Korrekturen einzelner Preise für das Jahr 2023 durch den Versorger berücksichtigt.

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