ZUNEHMENDE KONZENTRATIONSTENDENZEN BEI KABELNETZBETREIBERN - VERKAUF VON BOSCH-BREITBANDNETZEN WIRD GEPRÜFT

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Die Robert Bosch GmbH prüft für ihre Tochter Bosch Breitbandnetze GmbH derzeit eine Zusammenarbeit mit weiteren Partnern. Damit verleiht Bosch, parallel zu den laufenden Kartellverfahren um den Erwerb der Kabelnetze in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg durch die Kabel Deutschland GmbH (KDG), der fortschreitenden Konzentration in der Netzbetreiber-Branche neuen Schub. Aus Unternehmenskreisen wurden die Überlegungen bestätigt. Allerdings hat Bosch bisher keine eigene schriftliche Stellungnahme zu den Plänen abgegeben. Die Pläne dürften jedoch auf eine Zusammenarbeit mit einem oder mehreren der drei anderen großen Betreiberfirmen der Netzebene 4 hinaus laufen. Der BBU wird damit – früher als erwartet - in seiner früheren Einschätzung bestätigt, dass eine Konzentration auf der Netzebene 3 – das frühere Kabelnetz der Deutschen Telekom – eine Konzentration bei den Betreibern der Gebäudenetze (Netzebene 4) nach sich zieht.Nach einer Meldung der Financial Times Deutschland (FTD) gibt es bereits erste Interessenten für das Bosch-Netz, das rund 1,3 Millionen Kunden unter anderem in Berlin, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt versorgt. Danach wolle der in diesen Gebieten ebenfalls agierende Rivale Tele Columbus, dessen Eigentümer der Finanzinvestor BC Partners ist, für das Netz bieten. Auch der US-Investor Apollo, der den hessischen NE 3-Betreiber Iesy an KDG verkaufen will und einer der Hauptgläubiger der angeschlagenen Kabelfirma Primacom ist, solle interessiert sein. Tele Columbus zählt 2,4 Millionen Kunden, Primacom hat rund eine Million Haushalte angeschlossen. Eine Apollo-Tochter hat am 09.06.2004 auf einer Primacom-Aktionärsversammlung vergeblich versucht, das Primacom-Kabelnetz zu übernehmen und im Gegenzug der darüber stehenden AG die Schulden zu erlassen.