Wohnen, Sicherheit und behutsames Wachstum – diese Themen sind den Potsdamer*innen wichtig

1431 Menschen haben an der Umfrage zur Neuaufstellung der gesamtstädtischen Ziele teilgenommen.
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90 Prozent der Potsdamer*innen sind mit ihrem Leben in der Stadt zufrieden – doch es gibt klare Wünsche für die Zukunft, vor allem bei den Themen bezahlbares Wohnen und Gestaltung des Wachstums: Zu diesem Ergebnis kommt die Umfrage zur Neuaufstellung der gesamtstädtischen Ziele. Zwischen Mai und Juli 2024 hat die Landeshauptstadt Potsdam 6.000 Haushalte befragt, wovon 1.431 Rückmeldungen eingingen – eine Beteiligung von 23,9 Prozent. Ziel der Befragung war es, die aktuellen gesamtstädtischen Ziele zu überprüfen. Denn wie von den Stadtverordneten beschlossen, (23/SVV/0478-01) wird 2024 mit der Neuaufstellung der gesamtstädtischen Ziele begonnen, die ab 2027 für fünf Jahre gelten sollen.

Die Potsdamer*innen wurden sowohl gefragt, welche Ziele weiterhin wichtig sind, als auch, wo sie zusätzlichen Handlungsbedarf sehen. Die Befragten betrachten im Durchschnitt alle Ziele als weiterhin wichtig. An erster Stelle steht das Thema „Bezahlbares Wohnen und nachhaltige Quartiersentwicklung“, das mit einem durchschnittlichen Wichtigkeitswert von 3,63 von 4 bewertet wurde. Der Handlungsbedarf in diesem Bereich wird sogar noch höher eingeschätzt, mit einem Wert von 3,81 von 4.

Ein weiteres zentrales Anliegen ist ein „Wachstum mit Klimaschutz und hoher Lebensqualität“, das mit einem Wichtigkeitswert von 3,58 von 4 ebenfalls hoch priorisiert wurde.

Auch das Thema „Digitalisierung“ spielt eine wesentliche Rolle: „Digitales Potsdam“ wurde mit einem durchschnittlichen Wichtigkeitswert von 3,3 von 4 bewertet, der Handlungsbedarf mit 3,67 von 4. Diese drei Bereiche verdeutlichen die Erwartungen der Potsdamer Bevölkerung an die Stadtentwicklung und die dringenden Handlungsfelder für die kommenden Jahre.

Neben den etablierten Zielen wurden die Bürger*innen auch gefragt, welche neuen Themen künftig stärker in den Fokus rücken sollten. Fast 2.000 Hinweise gaben die Befragten hierzu. An erster Stelle stand hier das Thema Ordnung und Sicherheit: Die 146 Hinweise dazu beinhalteten zum Teil den Wunsch nach mehr Polizeipräsenz, aber auch nach einer verbesserten Sauberkeit im öffentlichen Raum.

Ein weiteres großes Thema war Mobilität, allerdings mit konträren Wünschen. Während einige Potsdamer*innen sich mehr umweltfreundliche Mobilität und eine autofreie Stadt wünschten, wurden ebenso Forderungen nach besseren Parkmöglichkeiten und niedrigeren Parkgebühren laut.

In die Gesamtbetrachtung ist auch die Perspektive der Beiräte und Ortvorstehenden, der kommunalen Unternehmen sowie der Mitarbeitenden der Landeshauptstadt eingeflossen sowie die Ergebnisse der letzten Jugendbefragung.

Die Ergebnisse der Umfrage fließen nun direkt in den Prozess der Neuaufstellung der gesamtstädtischen Ziele ein. Bereits im November und Dezember werden Workshops mit den Stadtverordneten stattfinden, um aus dem Meinungsbild der Bevölkerung politisch mehrheitsfähige Ziele herauszuarbeiten. Im ersten Quartal 2025 soll ein Beschluss über die neuen Ziele gefasst werden, die dann ab 2027 in die Umsetzung gehen sollen.

Zum Hintergrund

Die Landeshauptstadt Potsdam arbeitet bereits seit knapp einem Jahrzehnt innerhalb eines übergreifenden strategischen Rahmens, um eine langfristige Fokussierung kommunalen Handelns und Ressourceneinsatzes mit klaren Schwerpunkten entlang definierter strategischer Ziele zu ermöglichen. Im Jahr 2016 wurde das Leitbild der Landeshauptstadt durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Auf dieser Grundlage wurden neun gesamtstädtische Ziele erarbeitet und 2018 ebenfalls durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, nämlich:

  • Digitales Potsdam
  • Wachstum mit Klimaschutz und hoher Lebensqualität
  • Vorausschauendes Flächenmanagement
  • Bedarfsorientierte und zukunftsfähige Bildungsinfrastruktur
  • Umweltgerechte Mobilität
  • Bürgerschaftliches Engagement
  • Investitionsorientierter Haushalt
  • Vielseitiges Unternehmertum
  • Bezahlbares Wohnen und nachhaltige Quartiersentwicklung