Die zwei verbleibenden Mitarbeiter gehören nun ebenfalls zum WIS-Team, sind jedoch weiter am Standort in Vetschau tätig. „Damit haben unsere Mieter in Vetschau ihre gewohnten Ansprechpartner“, ist WIS-Geschäftsführer Michael Jakobs wichtig.
Die Buchhaltung wurde in den letzten Monaten parallel für beide Unternehmen geführt. „Das war schon ein zusätzlicher Aufwand“, gibt Diana Krüger, Prokuristin der WIS zu. Nun gilt es alle Daten des aufgelösten Wohnungsunternehmens in die von der WIS genutzten Wohnungswirtschafts- und Dokumentensysteme gänzlich einzuspielen. „Wir bereiten diese Implementierung schon lange vor. Dennoch gibt es natürlich auch Herausforderungen, wenn unterschiedliche Systeme genutzt werden. Wir sind optimistisch, dass bald alles einwandfrei läuft.“ Die Mieter wurden von der WIS frühzeitig über die anstehenden Änderungen informiert. „Sie sind jetzt Mieter der WIS und die Miete geht auf ein anderes Konto – vielmehr ändert sich für die Meisten gerade nichts.“
Andere wiederum freuen sich, dass es vorwärts geht. Aktuell beschäftigt die WIS in Vetschau die Sanierung eines Wohnhauses in der Heinrich-Heine-Straße. 37 Wohnungen sollen dort modernisiert werden. 24 davon sind unbewohnt. Mit den übrigen Mietparteien haben Mitarbeiter der WIS persönlich gesprochen, um sie im Sanierungsprozess mitzunehmen. „Umbaumaßnahmen sind natürlich immer unangenehm, mit Bauschmutz und Lärm. Wir haben den Mietern alternative Wohnungen angeboten, um ihnen jenes zu ersparen. Einige Mieter haben sich dafür entschieden, andere möchten lieber in ihren Wohnungen bleiben.“
Die Nachfrage nach Wohnraum in Vetschau verzeichnet die WIS bereits positiv. „Wir haben diverse Anfragen und sind dabei Wohnungen für die Neuvermietung herzurichten“, erzählt WIS-Mitarbeiterin Sindy Weiher. „Für die Renovierungen haben wir viele örtliche Handwerksunternehmen gewinnen können.“ Die Leerstandbilanz der ehemaligen WGV von mehr als 26 Prozent lasse sich trotz der Neuvermietungen jedoch nicht so schnell senken. „Mit der Insolvenz des Industrieunternehmens TransTec verlassen leider gerade einige Menschen die Region“, erläutert Sindy Weiher.
„Wir sind darüber hinaus dabei die Mieterbefragung, die wir im Frühsommer in Vetschau durchgeführt haben, genau zu analysieren. Die ersten Ergebnisse sind sehr interessant“, erwähnt Michael Jakobs. So wünsche sich ein Großteil der Umfrage-Teilnehmer ein schöneres Wohnumfeld mit gepflegten Grünanlagen, aber auch die Belebung der Altstadt mit Geschäften, unter anderem für Bekleidung und Schuhe sowie Cafés und Restaurants. „Natürlich können wir als Wohnungsunternehmen nicht alles alleine bewegen. Wir wünschen uns auch Initiative der Stadt, um Vetschau gemeinsam zu einem attraktivem Wohn- und Lebensstandort zu machen“, betont Michael Jakobs. Die Ruhe in der Stadt inklusive der Nähe zum Spreewald, aber auch die verkehrsgünstige Anbindung Vetschaus, werden derzeit laut Befragung schon sehr geschätzt und versprechen Potenzial.
Wohnhaus der ehemaligen WGV in Vetschau gehört jetzt zur WIS; Bildrechte: WIS Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mbH