Vom Pilotprojekt zur Praxis: Smart-City-Maßnahmen erfolgreich verstetigen

Neue Veröffentlichung aus der Begleitforschung der Modellprojekte Smart Cities (MPSC)
PDF

Viele Städte und Gemeinden haben in den vergangenen Jahren digitale Lösungen entwickelt und getestet – etwa City-Apps, urbane Datenplattformen oder Beteiligungstools. Doch wie gelingt der Schritt vom erfolgreichen Pilotprojekt zu einem dauerhaften Angebot? Eine neue Studie aus dem Programm Modellprojekte Smart Cities (MPSC) zeigt an drei abgeschlossenen Projekten, wie Kommunen ihre Lösungsansätze in den kommunalen Alltag integrieren können.

Fünf Faktoren für den dauerhaften Betrieb

Worauf es bei der Verstetigung ankommt, verdeutlicht die Studie an neun beispielhaften Maßnahmen aus drei Modellprojekten: Solingen, Kaiserslautern und der kommunale Zusammenschluss der Landkreise Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte. Der Studie zufolge sind fünf Faktoren entscheidend für eine gelungene Verstetigung:

  • Kommunikation: Kommunen müssen Ziele und Nutzen ihrer Maßnahme verständlich erklären – intern, gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit.
  • Wirkung sichtbar machen: Wer belegen kann, was eine Maßnahme tatsächlich bringt, stärkt die Argumente für ihre Weiterführung. Kommunen sollten früh messen, wie die Lösung wirkt – und das mit nachvollziehbaren Zahlen und Beispielen belegen.
  • Technische Anschlussfähigkeit: Digitale Lösungen müssen zu bestehenden IT-Strukturen passen. Kommunen brauchen ein Konzept für den laufenden Betrieb und spätere Weiterentwicklungen.
  • Klare Zuständigkeiten: Kommunen sollten früh klären, wer für die Maßnahme verantwortlich bleibt – über Projektgrenzen hinaus.
  • Finanzierung sichern: Nur wer dauerhafte Mittel oder tragfähige Modelle findet, kann digitale Angebote langfristig betreiben.

„Verstetigung muss nicht dem Zufall überlassen bleiben. Wer kommunikativ, technisch und organisatorisch vorausschauend handelt, verankert digitale Ansätze dauerhaft im kommunalen Alltag“, sagt Thomas Schönberger, Projektleiter im BBSR. Theresa Hohmann, Ko-Autorin der Studie am Deutschen Institut für Urbanistik (Difu), ergänzt: „Wer Perspektiven wechselt – etwa durch Nutzerfeedback – erkennt früh, was verbessert werden muss. Kommunen, die diese Rückmeldungen ernst nehmen, stärken Wirkung und Akzeptanz.“

Die Studie knüpft an ein weiteres Vorhaben aus der Begleitforschung an: Das Dossier „Smart-City-Lösungen skalieren“ bietet Kommunen einen Einstieg in die Frage, wie sich Smart-City-Lösungen verstetigen und erfolgreich transferieren lassen. Ergänzend steht als interaktives Hilfsmittel eine digitale Roadmap bereit, die 76 Kriterien in fünf Phasen abbildet – von Marktanalysen und Public-Private-Partnerships bis hin zu interkommunalem Austausch.

Smart-City-Forschung

Herausgeber der Studie „Von der innovativen Idee in den Regelbetrieb – Fünf zentrale Faktoren als Planungshilfen für den Verstetigungsprozess von Smart-City-Maßnahmen“ ist das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Sie ist Teil der Begleitforschung der Koordinierungs- und Transferstelle im Programm Modellprojekte Smart Cities. Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) hat die Studie erarbeitet.

Quelle: BBSR