VERBRAUCHERSCHÜTZER: JEDER DEUTSCHE HAUSHALTE ZAHLT JÄHRLICH 300 EURO ZUVIEL FÜR STROM UND GAS

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So jedenfalls lautet die Einschätzung der Verbraucherschützer. Wie Edda Müller, die Vorsitzende des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) sagte, könnte jeder deutsche Haushalt im Schnitt 300 jährliche Strom- und Gasentgelte sparen, wenn auf dem deutschen Markt ein Wettbewerb nach britischem Vorbild herrschen würde. Würde auf dem deutschen Energiemarkt Wettbewerb nach britischem Vorbild herrschen, könnte jeder deutsche Haushalt jährlich rund 300 Euro für Strom und Gas einsparen. Insgesamt könnten sich private Haushalte und Industriekunden eine jährliche Entlastung von 22 Milliarden Euro teilen. So jedenfalls lautet die Einschätzung des Bundesverbandes der deutschen Verbraucherzentralen (VZBV). Eine effektive Regulierung könne damit einen „deutlichen Konjunkturschub auslösen“, sagte die VZBV-Vorsitzende Edda Müller gegenüber der TAZ.In Großbritannien läge der Strompreis vor Steuern und Abgaben um ein Drittel niedriger als in Deutschland, so Müller. Während es dort eine mit weitreichenden Kompetenzen ausgestattete Regulierungsbehörde und sogenannte Verbraucheranwälte gäbe, die die Interessen der Endkunden gegenüber Unternehmen und Behörden vertreten, fehle es in Deutschland an Wettbewerb und Regulierung. Folge seien Strom- und Gaspreise auf europäischem Spitzenniveau. Würde es gelingen, den Strompreis auf britisches Niveau zu senken, könnten die Haushalte über rund sechs Milliarden Euro zusätzliche Kaufkraft verfügen, so Schätzungen des VZBV.Auch der Chef der künftigen Regulierungsbehörde, Matthias Kurth, sieht bei den Strompreisen einen Spielraum nach unten. Wie Bündnis 90/Die Grünen fordert er, die Berechnung der Netznutzungsentgelte nicht wie bislang geplant an den Durchschnittspreisen der Branche, sondern am jeweils günstigsten Anbieter auszurichten.