"Wir müssen uns den demografischen Herausforderungen der Zukunft stellen und unsere Städte und Wohnquartiere darauf vorbereiten, auch bei weniger Bevölkerung und gewandelten Wirtschaftsstrukturen eine gute Lebensqualität und hochwertige Standortbedingungen bieten zu können." Das sagte der Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Dr. Manfred Stolpe in einer Grundsatzrede auf dem "Wohnungspolitischen Forum" des Institutes für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen (ifs) in Berlin.
Stolpe betonte die wachsende Bedeutung des Stadtumbaus für eine zukunftsgerichtete Strukturpolitik und sprach sich für eine Fortsetzung der bewährten Verantwortungsgemeinschaft von Bund, Ländern und Gemeinden aus.In den neuen Ländern, wo umfangreiche Wohnungsleerstände bereits heute konsequentes Handeln erforderten, sei das Programm "Stadtumbau Ost" mit seiner Verbindung von Rückbau dauerhaft überschüssiger Wohnbausubstanz und der Aufwertung leerstandsbetroffener Stadtteile schon gut vorangekommen. Für rund 90.000 der bis 2009 insgesamt in Aussicht genommenen 350.000 Wohnungen seien auf der Basis integrierter Entwicklungskonzepte die Bewilligungen der Abrissförderung erteilt. Parallel dazu laufe die Aufwertung des verbleibenden Bestandes mit einem deutlich erkennbaren Schwerpunkt auf dem innerstädtischen Altbau. "Dass in den Innenstädten Ostdeutschlands die Einwohnerzahlen wieder steigen, ist mir fast noch wichtiger als die 'Planerfüllung' beim Rückbau", erklärte Stolpe. Mit einer gezielteren Förderung der Wohneigentumsbildung in der Stadt zum Beispiel durch eine stärkere Revitalisierung von Brachflächen und mit der Erprobung neuer Wege im Genossenschaftswesen zur Nutzung innerstädtischer Bestände könne die Wohnungspolitik ihren Beitrag zur baulichen und sozialen Stabilisierung der Altstädte leisten. Auch die Initiative "kostengünstig und qualitätsbewusst Bauen" habe in diesem Jahr einen Schwerpunkt bei Baumaßnahmen im Gebäudebestand entwickelt.