SACHSEN SCHRUMPFT UM EINE GROSSSTADT WIE DRESDEN

PDF
Der Freistaat Sachsen verzeichnet immer weniger Einwohner, aber immer mehr Sozialhilfeempfänger. Dies war, wie kürzlich die Lausitzer Rundschau berichtete, das Fazit von Irene Schneider-Böttcher, Präsidentin des Statistischen Landesamtes, anlässlich der Vorstellung des Statischen Jahrbuchs des Freistaats. Demnach hätten Ende Juli 2004 4,3 Millionen Einwohner im Land gelebt. Dies seien 460.000 und damit zehn Prozent weniger als noch Ende 1990. Damit sei Sachsen um eine Großstadt wie Dresden geschrumpft, sagte Schneider-Böttcher. Hauptursache für den Bevölkerungsrückgang sei in Sachsen wie in ganz Deutschland das Geburtendefizit. So habe es in 2003 18.600 Todesfälle mehr als Geburten gegeben. Das Wanderungsminus lag dagegen nur bei 9.000 Personen. Erschreckend sei, dass Kinder und Jugendliche einen immer größeren Teil an der wachsenden Zahl der Sozialhilfeempfängern ausmachten. 38 Prozent der 133.700 Bezieher von Hilfe zum Lebensunterhalt waren unter 18 Jahren. Gegenüber 2002 stieg die Zahl der Sozialhilfeempfänger um 5,4 Prozent. 3,1 Prozent aller Sachsen bezogen damit Leistungen vom Sozialamt. Der Freistaat in ZahlenDie Schülerzahl ging um sechs Prozent zurück. 363.000 Kinder und Jugendliche drücken in 2003 noch die Schulbank. 1992 waren es 618.000. Gleichzeitig ging die Zahl der Schulen um 646 auf 1653 zurück. 89 der 519 Gemeinden haben bereits keine Mittelschule mehr. Durchschnittlich 1,9 Millionen Menschen waren 2003 in Sachsen erwerbstätig, der niedrigste Stand seit 1993. 403.000 Menschen waren durchschnittlich arbeitslos gemeldet. Im Baugewerbe gab es erstmals seit 1996 wieder ein Plus von 1.098 Baugenehmigungen gegenüber 2002. Insgesamt waren es 12.130 Baugenehmigungen, darunter 9.900 im Wohnungsbau. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) aller Haushalte besaß 2003 einen Personalcomputer, in jedem dritten Haushalt gab es einen Internetanschluss. 1,9 Millionen Haushalte verfügten über ein Geldvermögen von insgesamt 51,8 Milliarden Euro. Damit hatten 93 Prozent der Haushalte ein durchschnittliches Vermögen von 26.600 Euro auf Sparbüchern, in Lebensversicherungen, Renten, Aktien und anderen Geldanlagen gespart.