PRÄSIDENT DES DEUTSCHEN VERBANDES FÜR WOHNUNGSWESEN, STÄDTEBAU UND RAUMORDNUNG FORMULIERT THESEN ZUM STADTUMBAU WEST

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Unter der Überschrift "Demografischer Wandel – Städte am Ende" bezeichnet Prof. Dr. Paul Klemmer die Abwanderung der Bevölkerung dorthin, wo es Arbeit gibt, als die größte Gefährdung der Städte. Durch die allgemeine Schrumpfung der Bevölkerung und die Überalterung entstehen, so Prof. Klemmer, Negativtrends, die sich selbst immer mehr verstärken und zunehmend  schwieriger zu stoppen seien. Es ginge heute nicht mehr darum, dass Städte abspecken und dadurch eventuell gesünder würden. Viel mehr gelte es, eine vielfach tödliche Magersucht zu stoppen. Dabei wäre keine Diätkur, sondern die Bekämpfung der Magersucht erforderlich, so die bildhafte Darstellung Klemmers.Hierzu würden die Maßnahmen des Stadtumbaus nicht ausreichen. Der Rückbau, Umbau oder Abriss von Gebäuden und die Beseitigung von Industrie- und Wohnbauruinen sei eher eine Anpassungsplanung als die dringend notwendige Bekämpfung der Ursachen. Durch sie würden lediglich die Spuren des Niedergangs beseitigt, nicht aber der Niedergang selbst gebremst. Wenn es nicht gelänge, den Menschen wieder eine ökonomische Perspektive zu geben, seien die meisten diese Maßnahmen vergebens. Aufgrund der demografischen Entwicklung ist nach Klemmers Prognose in den nächsten Jahren mit einem verschärften zwischenstädtischen Wettbewerb um immer knapper werdende Personen jüngeren Alters und Familien zu rechnen. Sich in diesem zu behaupten, um das eigene demografische Nachwuchspotential aufzustocken, sei eine Aufgabe, der sich die meisten Städte stellen müssten.