Der Austritt Potsdams aus dem Abfallzweckverband Mittelmark (AZM, der BBU berichtete) ist vorerst vom Tisch. Der Antrag der Stadt auf Austritt oder Verbandsauflösung scheiterte an den Gegenstimmen der Stadt Brandenburg und des Landkreises Potsdam-Mittelmark, die ebenfalls Mitglied im AZM sind.
Die Partner hatten den Verband gegründet, um den Müll ihrer 400.000 Einwohner ab Juni 2005 gemeinsam nach den neuen gesetzlichen Vorgaben zu verwerten. Wie die Märkische Allgemeine berichtete, sollte ein günstiger Entsorgungspreis und damit geringere Müllgebühren für die Bürger erreicht werden. Zum Streit kam es jedoch über die Frage, wie die Abfallverwertung geregelt werden soll. Während Potsdam und Potsdam-Mittelmark die öffentliche Ausschreibung des 50-Millionen-Euro-Auftrags forderten, wollte Brandenburg den mehrheitlich städtischen Recyclingpark zum Zuge kommen lassen.Da Brandenburg seine Zustimmung für eine Ausschreibung verweigerte, plant Potsdams Oberbürgermeister Jacobs SPD den Austritt aus dem Verband und die Suche nach einer eigenen Müll-Lösung. Obwohl die Brandenburger Oberbürgermeisterin Tiemann mittlerweile ihre Zustimmung zu einer Ausschreibung signalisiert hat, will Potsdam in der AZM-Sitzung am 23. Juni die Mitgliedschaft im Verband kündigen.