MIETSCHULDEN IN FRANKFURT (ODER) NEHMEN ZU

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In einem umfangreichen Bericht setzte sich die Märkischen Oderzeitung kürzlich mit der Situation am Wohnungsmarkt Frankfurt (Oder) auseinander. In ihm bestätigte die örtliche Schuldnerberatung, dass es eine tendenziell steigende Anzahl von Mietschuldnern im Alter zwischen 18 und 20 Jahren gäbe. Wichtig sei dann, in Ruhe die finanzielle Situation der Betroffenen zu analysieren und das vorhandene  Einkommen den Ausgaben für Auto, Handy und Freizeitaktivitäten gegenüber zu stellen. Dann zeige sich sehr schnell, ob Geld für eine eigene Wohnung übrig sei und welche Miethöhe man sich leisten könne.Birgit Schmieder, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Frankfurt (Oder) Süd e.G., bestätigte, dass ihr Unternehmen mittlerweile noch genauer hinsehe, an wen es eine Wohnung vermiete. Neben der Abfrage, ob bei einem möglichen Vormieter bereits Schulden aufgelaufen seien, arbeite man grundsätzlich mit Bürgschaften, die von den Eltern unterschrieben werden müssten. Viele der zwischen 18- und 20-Jährigen empfänden Mietschulden als Kavaliersdelikt, so Frau Schmieder weiter. Bei der Wohnungsgenossenschaft Frankfurt (Oder) e.G. seien von 10.760 Mietern rund 1.300 in die Schuldenfalle geraten, hieß es in dem Bericht weiter. Tendenz auch hier steigend, wie die Sprecherin der Wohnungsgenossenschaft Martina Mucker bestätigte. Jeden Monat müsse das Unternehmen etwa 400 Mieter mahnen. Ein umfangreiches Schuldenmanagement sei aufgebaut worden. Man unterbreite den Mietern Angebote, wie z. B. Ratenzahlungen. Unter den Mietschuldnern seien viele jungen Leute, aber auch Mieter zwischen 31 und 45 Jahre seien häufig betroffen. Mit zunehmendem Alter nehme der Anteil der Schuldner jedoch ab. Ähnliche Tendenzen verzeichnet auch die Wohnungswirtschaft Frankfurt (Oder) GmbH, die kommunale Gesellschaft der Stadt. Nach eigenen Angaben verzeichnet das Unternehmen fehlende Mieteinnahmen in Höhe von rund einer Million Euro jährlich. Bei den Zwangsräumungen, dem letzten Schritt des Mietschuldenverfahrens, zeige sich, dass überproportional viele Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren, aber auch Alleinlebende betroffen seien. Vor allem junge Leute gingen mit Mahnungen und Mahnbescheiden häufig recht unbekümmert um.