Nicht zuletzt bedingt durch die hohe Arbeitslosigkeit steigt in Berlin die Zahl der Sozialhilfeempfänger an: Wie der Gesundheits- und Sozialsenat gegenüber dem Tagesspiegel bestätigte, erhalten momentan weit mehr als 270.000 Berliner laufende Hilfe zum Lebensunterhalt.
Ende vergangenen Jahres waren es noch 266.100 Personen. Damit liegt der Anteil der Sozialhilfeempfänger in Berlin bei 7,8 Prozent, nur im Bundesland Bremen falle die Quote noch höher aus.Mit über 13 Prozent liegt der Anteil der Sozialhilfeempfänger in den Bezirken Neukölln, Mitte und Kreuzberg-Friedrichshain am höchsten. Am niedrigsten fällt er mit 3,8 Prozent in Steglitz-Zehlendorf auf, wobei selbst dieser Wert über dem bundesdeutschen Durchschnitt (3,4%) liegt.Vor allem betroffen seien Haushalte mit Kindern, in denen ein Elternteil arbeitslos werde: 35 Prozent der Sozialhilfeempfänger des Jahres 2003 waren unter 18 Jahren alt, knapp ein Fünftel aller Berliner Kinder unter sieben Jahre war auf Sozialhilfe angewiesen. Hingegen waren nur noch vier Prozent der Empfänger älter als 64 Jahre. Damit habe sich die Altersstruktur der Sozialhilfe seit den siebziger Jahren umgekehrt, in denen die Altersarmut ein Hauptproblem darstellte, schätzte Michael Seeger von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz gegenüber dem Tagesspiegel ein.
