Berlin wächst weiter
Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg hat am 8. Oktober 2024 den aktuellen Stand der Einwohnerregisterstatistik Berlin veröffentlicht. Hierbei handelt es sich um eine halbjährliche, kleinräumige Aufbereitung von Daten des Berliner Einwohnermelderegisters des Landesamtes für Bürger und Ordnungsangelegenheiten (LABO). Ohne Berücksichtigung räumlicher und natürlicher Bevölkerungsbewegungen beinhaltet sie stichtagsbezogen u.a. demografische Informationen zu Geschlecht, Alter, Staatsangehörigkeit und Herkunftsland sowie Religionszugehörigkeit, zudem Daten zum Migrationshintergrund und den Haushaltzusammenhängen.
Unterschiedliche Methoden führen daher zu einer differenten Bevölkerungs- bzw. Einwohnerzahl.
Am 30. Juni 2024 waren im Einwohnerregister Berlin laut Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 3.886.046 Einwohnerinnen und Einwohner mit Hauptwohnsitz erfasst. Damit ist die Bundeshauptstadt im 1. Halbjahr 2024 um weitere 7.946 Personen bzw. 0,2 % gewachsen. Der Wachstumstrend setzt sich weiter fort, jedoch hat sich der Zugewinn im Vergleich zum 1. Halbjahr 2023 (15.576 Personen und 0,4 %) nahezu halbiert.
Acht von 12 Bezirken verzeichneten einen Anstieg bei der Einwohnerzahl. Den höchsten Zuwachs gab es im Bezirk Reinickendorf mit einem Plus von 2,0 %. Mit einigem Abstand folgten Treptow-Köpenick (+0,5 %) sowie Lichtenberg und Pankow (jeweils +0,4 %). Den höchsten Einwohnerverlust musste der Bezirk Mitte mit -0,4 % hinnehmen, sowohl an deutschen (-877 Personen) als auch an ausländischen (-601 Personen) Personen.
Fast ein Viertel der Berlinerinnen und Berliner mit ausländischer Staatsangehörigkeit
Am 30. Juni 2024 lebten in der Hauptstadt 964.957 Personen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit. Ihr Anteil stieg von 24,4 % auf 24,8 % bzw. um 18.588 Personen. Mit 60,1 % hatte der Großteil der in Berlin lebenden ausländischen Einwohnerinnen und Einwohner eine europäische Staatsangehörigkeit (28,2 % Europäische Union; 31,8 % Nicht-EU-Länder), gefolgt von einem Viertel (25,7 %) mit einer asiatischen Staatsangehörigkeit.
Bildeten Personen aus der Ukraine im Jahr 2023 noch die drittstärkste Gruppe an Neuregistrierungen, lagen sie im 1. Halbjahr 2024 wieder auf Rang 1 (+5.140 Personen) und überholten damit die Anzahl an Neuanmeldungen aus Indien (+3.863 Personen) und der Türkei (+2.258 Personen). Insgesamt machten Personen dieser drei Nationalitäten 60,6 % der ausländischen Neuregistrierungen aus.
Den größten Zuwachs von 6.335 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit verzeichnete Reinickendorf. Dies macht ein Plus von 10,6 % gegenüber dem 31. Dezember 2023. Abgesehen von Mitte - dem Bezirk mit dem höchsten Ausländeranteil von 37,4 % - wurde in allen Bezirken ein Zuwachs an ausländischen Staatsbürgerinnen und -bürgern registriert. Treptow-Köpenick bleibt der Bezirk mit dem niedrigsten Ausländeranteil (16,9 %).
Wie in den Vorjahren setzte sich der Rückgang von Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit (-10.642 Personen bzw. -0,4 %) fort.
Kennzahlen der Hauptstadt: vom beliebtesten Kiez zum jüngsten Bezirk
Pankow blieb mit 425.840 Einwohnenden (11,0 %) der einwohnerstärkste Bezirk, knapp gefolgt von Mitte mit 395.656 Personen (10,2 %). Auf Ebene der 542 Planungsräume wurden im Weitlingkiez im Bezirk Lichtenberg (16.826 Personen bzw. 0,4 %) die meisten wohnhaften Berlinerinnen und Berliner erfasst. Besonders beliebt war der Planungsraum bei den Einwohnenden der Altersgruppe 18 bis unter 45 Jahre (9.197 Personen).
Spitzenreiter bei den Minderjährigen war der Planungsraum Märkisches Zentrum in Reinickendorf. Hier wohnten im 1. Halbjahr 2024 2.416 der insgesamt 422.146 Kinder und Jugendlichen des Bezirks. Die meisten Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahre lebten im Planungsraum Springpfuhl (4.343) im Bezirk Marzahn-Hellersdorf.
Das Durchschnittsalter der Berlinerinnen und Berliner lag im 1. Halbjahr 2024 unverändert zum 1. Halbjahr 2023 bei 42,7Jahren. „Jüngster Bezirk“ war Friedrichshain-Kreuzberg mit 39,2 Jahren, „ältester Bezirk“ Steglitz-Zehlendorf mit 46,5 Jahren.
53,5 % der Einwohnerinnen und Einwohner waren ledig, 32,8 % verheiratet und 8,3 % geschieden. Über die Hälfte der Deutschen (52,6 %) und Ausländer (56,2 %) waren ledig - Tendenz weiter steigend. Der Anteil der Verheirateten lag bei den Ausländerinnen und Ausländern mit 35,3 % etwas höher als bei den Deutschen (32,0 %). Dafür gab es mit 9,1 % bei den Deutschen anteilig mehr Geschiedene (Ausländerinnen und Ausländer: 6,0 %).
Der aktuelle statistische Bericht mit detaillierten Daten und Zeitreihen steht auf der Seite des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg als Excel-Datei und als PDF zum Download zur Verfügung.
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