Aktuelle Konjunkturindikatoren zeigen eine spürbare Belebung der Wertschöpfung im ersten Quartal 2023 an: Die Industrie- und die Bauproduktion waren infolge der weiter nachlassenden Materialengpässe, der deutlich rückläufigen Energiepreise sowie der günstigen Witterung deutlich aufwärtsgerichtet.
Insgesamt dürfte das BIP im Vergleich zum Vorquartal leicht gestiegen sein, eine „technische Rezession“ konnte damit vermieden werden. Auch für das Gesamtjahr gehen aktuelle Prognosen des Sachverständigenrates und die Gemeinschaftsdiagnose der Wirtschaftsforschungsinstitute von einem leicht positiven BIP-Zuwachs aus.
Die Industriekonjunktur befand sich im ersten Quartal auf Erholungskurs. Sowohl Produktion im Produzierenden Gewerbe als auch die Auftragseingänge in der Industrie legten im Januar und Februar deutlich zu. Die Geschäftsaussichten hellten sich auf und weniger Unternehmen berichten von Materialengpässen.
Die Umsätze im Einzelhandel (ohne Kfz) verringerten sich im Februar wieder, nachdem sie im Dezember trotz Weihnachtsgeschäft spürbar gesunken und im Januar in etwa konstant geblieben waren. Die Stimmung unter den Verbrauchern dürfte ihre Erholung in den kommenden Monaten fortsetzen, allerdings belasten nach wie vor die inflationsbedingten Kaufkraftverluste.
Die Inflationsrate ging im März auf +7,4 % zurück. Maßgeblich war vor allem ein Basiseffekt. Inzwischen sind Nahrungsmittel der größte Preistreiber, nicht nur wegen ihres hohen Gewichts am Warenkorb, sondern auch, weil sie mittlerweile eine höhere Teuerung als die Energieträger aufweisen.
Der Arbeitsmarkt zeigte im Berichtsmonat März eine robuste Seitwärtsbewegung. Die typische Frühjahrsbelebung fiel aber vergleichsweise schwach aus. Die registrierte Arbeitslosigkeit erhöhte sich im März in saisonbereinigter Rechnung, es kam aber auch zu kräftigen Anstiegen bei der Erwerbstätigkeit. Die Arbeitsnachfrage liegt weiterhin auf hohem Niveau.
In diesem Bericht werden Daten genutzt, die bis zum 10. April 2023 vorlagen. Soweit nicht anders vermerkt, handelt es sich um Veränderungsraten gegenüber der jeweiligen Vorperiode auf Basis preisbereinigter sowie kalender- und saisonbereinigter Daten. Lesen Sie mehr in der Anlage.
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