DIE HAUPTSTADT WIRD TEURER

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In Berlin lebte es sich in der Vergangenheit immer günstiger als in anderen deutschen Großstädten. Nach Einschätzung des Statistischen Landesamtes ist es damit bedingt u.a. durch höherer Gebühren für Wasser und öffentlichen Personennahverkehr nun vorbei. Günstig leben in Berlin – das galt in der Vergangenheit zumindest im Vergleich zu anderen Großstädten. Nachdem die Verbraucherpreise in Berlin jahrelang langsamer anstiegen waren als beispielsweise in Köln, Hamburg oder München, weist der Verbraucherpreisindex des Statistischen Landesamts für den Juni 2004 eine andere Entwicklung aus: Während die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat bundesweit um 1,7 Prozent anstiegen, waren es in Berlin satte 2,3 Prozent. Damit übersprang der Verbraucherpreisindex für Berlin zum zweiten Mal in Folge die 2-Prozent-Marke (Mai 2004: 2,4 Prozent). Bundesweit wirksame Ursachen für den kräftigen Anstieg der Verbraucherpreise seien in erster Linie die Auswirkungen Gesundheitsreform (u.a. Einführung der Praxisgebühr), die Erhöhung der Tabaksteuer und der starke Preisauftrieb bei Heizöl. Kraft- und Schmierstoffen (+ 17,5 bzw. + 8,7% gegenüber Juni 2003). In Berlin kämen jedoch lokale administrative Beschlüsse hinzu: So ließen die Anhebung der Wasser- und Abwasserpreise, der Gebühren für Kindertagesstätten und der Fahrpreise im öffentlichen Personennahverkehr den Preisindex ansteigen. Verbraucherfreundlich seien hingegen nach wie vor die Berliner Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (-1,8 % gegenüber Juni 2003), hieß es aus dem Statistischen Landesamt.