Der BBU-Preisspiegel 2023

Vor allem im Bereich der Energieversorgung massive Preisanstiege

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Gerade im Bereich Energie gab es zum Jahr 2023 teils erhebliche Preiserhöhungen. Der BBU-Preisspiegel zeigt detailliert auf, wie hoch diese Erhöhungen in den verschiedenen Sparten in Berlin und Brandenburg ausfielen und wie diese Preisänderungen verteilt waren. Ergänzt werden die Ergebnisse durch die Darstellung der Preisentwicklungen weiterer Versorger- und Entsorgerdeinstleistungen.

Der BBU-Preisspiegel 2023

In seiner mittlerweile 17. Neuedition liefert der BBU-Preisspiegel mit dem Preisstand am 1. Januar 2023 Informationen zur Entwicklung der Preise für Energie, Wasser und Müllentsorgung sowie zur Entwicklung der Grundsteuer im Land Brandenburg, Berlin und weiteren deutschen Großstädten sowie zur Einwohner- und Wohnungsdichte in Berlin und Brandenburg. Dieses Instrument des Preis-Monitorings hat sich über die Jahre bewährt und leistet einen wichtigen Beitrag für mehr Markttransparenz.

Die Einleitung der Studie deutet mit „Neue Lage, neue Herausforderung!“ bereits an, dass sich die hohen Preise für Energieträger mittlerweile länger manifestiert und damit einen außergewöhnlichen Zustand geschaffen haben, den es so bisher noch nicht in unserer Region gab und an dessen Lösung weitergearbeitet werden muss.

Die Situation bleibt dabei nach wie vor angespannt, auch wenn sich die Preislage für Versorgerdienstleistungen im Bereich Energie in den Sommermonaten 2023 insgesamt entspannt hat. Im Mittel lagen die Preise am 1. Januar 2023 oftmals über 50, teils auch um mehr als 100 Prozent über den Vorjahresniveauwerten vom 1. Januar 2022. Die zwischenzeitlichen Spitzenwerte zur Jahresmitte 2022 sind dabei nicht erfasst. Die Preise haben sich zwar in der Regel schon wieder deutlich verändert und durch die Verwerfungen auf dem Energiemarkt lassen sich auch nur schwer allgemeine Aussagen treffen. Trotzdem zeigt der diesjährige Preisspiegel deutlich die Brisanz der derzeitigen Lage auf. Auch ist es wahrscheinlich, dass die Preise für Energieträger zum Winter hin wieder ansteigen. Zugleich steht eine vorgezogene Rückkehr zum Umsatzsteuersatz von 19 statt der bisher geltenden sieben Prozent im Raum, wobei die Steuersenkung eigentlich bis Ende März 2024 gelten sollte.

Preise zeigen ein eindeutiges Bild

Im Gegensatz zum Vorjahr zeigt die Preisspiegelstudie 2023 ein sehr homogenes Bild auf, was die Preisentwicklungen in Berlin und Brandenburg vom 01. Januar 2022 auf den 01. Januar 2023 anbelangt. So stiegen in beiden Regionen die Kosten für Fernwärme und Heizöl um etwa 50 Prozent, für Erdgas um über 100 Prozent und für Strom im Durchschnitt um etwa 40 bis 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

In Brandenburg wurden die Sparten der Wasserver- und Entsorgung und die Müllentsorgung im Mittel ebenfalls teurer, wenn auch überwiegend im einstelligen Prozentbereich. In Berlin blieben zumindest die Preise für die Wasserver- und Entsorgung im Vergleich zum Vorjahr noch unverändert. Bei der Einwohnerdichte und dem Wohnungsstand zeigte sich in Berlin und Brandenburg zum 01. Januar 2023 ein stärkerer Anstieg als noch im Vorjahr. Vor allem in Berlin nahm die Bevölkerung dabei deutlich stärker zu als die Anzahl an Wohnungen.

„Neue Lage, neue Herausforderung“

Das Motto der Studie 2023 zielt darauf ab, dass sich auf dem Energiemarkt – verursacht durch eine Überlagerung verschiedenster Faktoren – inzwischen eine für viele angespannte, im Vergleich zur Vergangenheit auch durchaus prekäre Lage manifestiert hat. Die Lage als Status quo genommen braucht es nun dringend Lösungen seitens der Politik um, wenn möglich ohne große weitere Schuldenumverteilung, wieder langfristige preisliche Stabilität auf einem sozial verträglicheren Niveau zu schaffen.

Schließlich sollen die Wirtschaftlichkeit, Bezahlbarkeit und Sozialverträglichkeit von Wohnen und Heizen erhalten bleiben. Der anhaltende Druck auf die Bürgerinnen und Bürger und auf die Wirtschaft, der von den derzeitigen Kostenniveaus für Energie ausgeht und sich mehr oder weniger als neue Lage etabliert hat, darf kein Dauerzustand bleiben. Schließlich kann dieser Zustand nicht ohne beträchtliche negative Folgewirkungen länger aufrechterhalten werden. Hier gilt mehr denn je, dass Wohnungswirtschaft und Politik auf Augenhöhe miteinander zusammenarbeiten müssen, um die Sozialverträglichkeit des Wohnens weiterhin gewährleisten zu können.

Der Preisspiegel 2023 kann kostenfrei als pdf-Datei heruntergeladen werden:

Sonstige
28.09.2023

BBU-Materialie 03/2023 Preisspiegel 2023

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