Tilo Braune, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, bezeichnete heute die durch den Bevölkerungsrückgang notwendigen, schmerzhaften Einschnitte als Chance, moderner zu werden als andere Regionen Europas.
"Die Länder müssen ihre Strukturen an sinkende Einwohnerzahlen anpassen - und können dabei ihre Chancen im deutschen und europäischen Standortwettbewerb weiter verbessern." Das sagte Tilo Braune, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, heute bei einer Konferenz zum demografischen Wandel in Schwerin.Die Bevölkerung werde in allen ostdeutschen Bundesländern abnehmen. "So viele Kinder wie in den vergangenen Jahrzehnten wird es auf absehbare Zeit nicht mehr geben", betonte Braune. Darauf müssten die Länder reagieren und ihre Schulen, Behörden und Einrichtungen der sozialen Vorsorge anpassen. "Ich weiß, wie schmerzhaft das ist", sagte der Staatssekretär, "aber es ist auch eine Chance, moderner zu werden als andere Regionen - selten kann Landespolitik so viel gestalten wie jetzt."Die finanziellen Spielräume würden zwar auch in den neuen Bundesländern enger. Die wirtschaftlichen Aussichten seien jedoch gut. "Das produzierende Gewerbe ist zum Motor des Aufschwungs Ost geworden", unterstrich Braune. In Ostdeutschland hätten sich zudem vielversprechende Schwerpunkte gebildet, zum Beispiel der Automobilbau, die Chemieindustrie, die Mikroelektronik, die Biotechnologie, die optische Industrie und der Tourismus. Die Wirtschaftsförderung des Bundes werde sich künftig stärker auf diese Schwerpunkte konzentrieren. "Wenn die Wachstumszentren stärker werden, profitieren auch die schwächeren Regionen", erläuterte der Staatssekretär. "Dennoch werden wir die strukturschwachen ländlichen Gebiete nicht vernachlässigen. Denn dort besteht noch großer Nachholbedarf."