Bundeswirtschafts- und -arbeitsminister Wolfgang Clement wertet das heute von densechs wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstituten vorgelegte "Gutachten zur Lage der Weltwirtschaft und der deutschen Wirtschaft im Herbst 2004" als Beleg für eine fortgesetzte konjunkturelle Erholung in Deutschland. In ihrem Gutachten gehen die Institute für das laufende Jahr von einer nach oben revidierten Zuwachsrate des realen Bruttoinlandsproduktes von 1,8 Prozent aus. Die Entwicklung sei dabei von einer Exportdynamik getragen worden, die kräftiger als erwartet war.
Für 2005 prognostizieren die Institute mehrheitlich einen Zuwachs des realen Bruttoinlandsprodukts von +1,5 Prozent (DIW +2,0 %). Dabei gehen sie von einer leichten Abschwächung der weltwirtschaftlichen Dynamik aus. Das Wachstum bleibe aber robust und erhalte Impulse von einer sich zunehmend belebenden Binnenkonjunktur. Dieser Einschätzung schloss sich die Bundesregierung an. Sie ginge davon aus, dass sich die außenwirtschaftlichen Impulse zunehmend auf die Binnenkonjunktur übertragen und das Wachstum an Breite gewinnen werde, hieß es in einer Presseerklärung des Wirtschaftsministeriums. Nach der Herausrechnung der unterschiedlichen Zahl an Arbeitstagen in 2004 und 2005 ergebe sich sogar eine Beschleunigung der wirtschaftlichen Dynamik, sagte Clement.Auf dem Arbeitsmarkt haben die eingeleiteten Arbeitsmarktreformen nach Auffassung der Institute bereits in diesem Jahr zu einem spürbaren Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen geführt. Dieser werde sich im Jahr 2005 verstärkt fortsetzen. Die Zahl der Arbeitslosen werde im Jahresdurchschnitt 2004 leicht sinken; für das Jahr 2005 wird mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit gerechnet. Insgesamt werten die Institute die Reformen als richtige Weichenstellungen, an die man allerdings kurzfristig keine zu hohen Erwartungen haben solle, da solche Reformen erst nach und nach ihre volle Wirkung entfalteten.