BUNDESKARTELLAMT GENEHMIGT ÜBERNAHME DES DIGITAL PLAYOUT CENTER VON PREMIERE DURCH SES ASTRA

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Das Bundeskartellamt in Bonn hat den Erwerb sämtlicher Anteile der Premiere Fernsehen GmbH & Co. KG Unterföhring an der DPC Digital Playout Center GmbH Unterföhring, durch die SES Global Europe S.A., Betzdorf/Luxemburg, freigegeben. Betroffen ist der Markt für die Übertragung von Satellitenprogrammen und der Pay-TV-Endkundenmarkt in Deutschland. SES Global betreibt in Europa die ASTRA-Satellitenflotte und stellt insbesondere Rundfunkanbietern Transponderkapazität für die Ausstrahlung ihrer Programme über Satellit an den Endkunden bereit. DPC erbringt derzeit konzernintern für Premiere die erforderlichen technischen Dienstleistungen für Pay-TV (z. B. Verschlüsselung, SmartCard-Verwaltung, Set-Top-Boxen). Mit der Übernahme wird SES Astra die bisher im Eigentum von Premiere stehende digitale Plattform für alle interessierten Pay-TV-Anbieter öffnen.Der Zusammenschluss führe zwar zu einer Verstärkung der marktbeherrschenden Stellung von SES Astra auf dem nationalen DTH-Transpondermarkt, so das Bundeskartellamt. Im Hinblick auf die durch die Entflechtung der digitalen Plattform für Pay-TV von Premiere entstehende Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen auf dem nationalen Pay-TV-Markt sei das Vorhaben jedoch freizugeben (Abwägungsklausel). Die Beteiligten hätten nachgewiesen, dass es durch den Zusammenschluss zu Verbesserungen der Wettbewerbsbedingungen auf dem derzeit von Premiere beherrschten Pay-TV-Markt kommen werde, die die Verstärkungswirkungen überwiegen. Der Zusammenschluss ermögliche nunmehr den Zugang zu der etablierten Set-Top-Box-Infrastruktur über ein von Premiere unabhängiges Unternehmen. Damit entfalle eine wesentliche Marktzutrittschranke für den Pay-TV-Markt. Mit der Schaffung einer neutralen Plattform in der Digitalisierungsphase der Satellitenübertragung könne außerdem mit einer deutlichen Ausweitung des Pay-TV-Marktvolumens gerechnet werden, argumentiert die Kartellbehörde.