Bundesbauministerin Klara Geywitz stellt Handlungsstrategie zum Wohnungsleerstand vor

BBU: Aktivierung alleine wird es nicht richten - Abriss muss weitergehen
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Die im Sommer 2024 veröffentlichten Zensusdaten, die den Stand 2022 abbilden, zeigen insbesondere in ländlichen und strukturschwachen Regionen eine anhaltende Leerstandsproblematik. Dieser stellt Kommunen und Gemeinden, aber auch Wohnungsunternehmen vor große Herausforderungen. Ziel der am 21. Januar 2025 von Bundesbauministerin Geywitz vorgestellten Leerstandsstrategie ist, durch gezielte Förderung und Schaffung von Anreizen leerstehende Dorf- und Stadtkerne wieder zu attraktiven Wohn- und Arbeitsorten umzugestalten. Für den BBU sind dabei allerdings wesentliche Aspekte nicht ausreichend berücksichtigt worden.

BBU-Vorständin Maren Kern kommentierte: "Es ist grundsätzlich zu begrüßen, dass sich der Bund überhaupt mit diesem insbesondere für viele unserer Brandenburger Mitgliedsunternehmen belastenden Thema auseinandersetzt. Allerdings bringt es auch nichts, Sachverhalte schönzureden oder zu ignorieren. Leerstände von 15 und mehr Prozent, wie sie in etlichen Brandenburger Städten auch weiterhin bestehen, werden nicht allein durch Aufwertungen abgebaut werden können. Hier muss der Abriss von dauerhaft nicht mehr benötigten Wohnungen in jedem Fall weitergehen. Hierfür brauchen wir aber angesichts der Kostenentwicklung mehr und vor allem auch flexiblere Förderung durch den Bund. Dazu findet sich in der Strategie leider kaum etwas." Auch sei es höchst bedauerlich, dass die Strategie nicht in stärkerem Maße gemeinsam mit der sozialen Wohnungswirtschaft und ihrer Expertise erarbeitet worden sei.

"Potenzial Leerstand"?

In der Handlungsstrategie werden verschiedene Maßnahmen der Innenentwicklung, der Stärkung gleichwertiger Lebensverhältnisse sowie des Wissenstransfers verknüpft. So tragen bspw. Programme wie die Städtebauförderung maßgeblich dazu bei, die Attraktivität von Städten und Gemeinden zu verbessern. Dies schafft auch für Gebäudeeigentümer wichtige Rahmenbedingungen für Investitionen in leerstehende oder ungenutzte Gebäude. Zukünftig sollten durch eine gezielte Kombination von Städtebauförderung und sozialer Wohnraumförderung im Rahmen der Leerstandsaktivierung Synergien zwischen der Beseitigung städtebaulicher Missstände und der Versorgung der Zielgruppen der sozialen Wohnraumförderung noch stärker genutzt werden.

Die im Rahmen der Strategie entwickelte Webseite „Potenzial Leerstand" stellt für verschiedene Nutzergruppen anschauliche und vielfältige Informationen zu rechtlichen und finanziellen Instrumenten, guten Beispielen sowie Initiativen beim Abbau von Wohnungsleerstand bereit. 

Im Rahmen des Kommunaldialogs „Wohnen in ländlichen Räumen" diskutieren zudem Teilnehmende aus Ländern, Kommunen und Verbänden, wie die Wohn- und Lebenssituation in ländlichen Regionen weiter verbessert werden kann. Neben den Maßnahmen der „Handlungsstrategie Leerstandsaktivierung" wurden Themen der Städtebauförderung und der Fachkräftegewinnung angesprochen.

BMWSB / BBU

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Bundesbauministerium_ Strategie Leerstandsaktivierung_2025
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