Wie der BBU berichtete, wurden beim bundesweiten Zukunftspreis der Immobilienwirtschaft im Mai diesen Jahres vier Berliner Mitgliedsunternehmen mit Preisen für ihre Anstrengungen zur Senkung der Betriebskosten ausgezeichnet.
Dieser Erfolg veranlasste nun sogar den Berliner Mieterverein zu einer lobenden Würdigung. In einem Beitrag im Magazin des Vereins hieß es: „Welcher Mieter würde sich das nicht wünschen: Ein Vermieter, der nicht nur regelmäßig sämtliche Verträge mit Versorgern auf Leistungen und Preise prüft, sondern darüber hinaus alle Rechnungen vom Stromlieferer bis hin zur Gartenbaufirma ins Internet stellt? Bei der Wohnungsbaugenossenschaft ‚Neues Berlin’, einem der Preisträger des Wettbewerbs, ist das seit zwei Jahren Praxis. Vier der sechs Preisträger sind Berliner Unternehmen, darunter die Wohnungsbaugesellschaft (WBG) Marzahn. Sie wurde für die Weiterbildung von Mitarbeitern zu Betriebskostenberatern und für ihren Betriebskostenbeirat ausgezeichnet. Der Beirat, in dem ausschließlich Mieter sitzen, prüft stichprobenartig die Abrechnungen und kontrolliert den Erfolg von Maßnahmen zur Senkung der Betriebskosten. Außerdem kann er auch selber Vorschläge einbringen, wo noch Einsparpotenziale sind. ‚Wir lassen uns also bewusst von Mietern auf die Finger schauen und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht’, sagt die Sprecherin der WBG Marzahn, Erika Kröber. Erfreuliches Ergebnis aller Einsparbemühungen: Die warmen Betriebskosten konnten im Schnitt von 0,92 auf 0,54 Euro pro Quadratmeter gesenkt werden. Dabei geht es der WBG und dem ehrenamtlichen Beirat nicht nur um eine niedrige zweite Mieter, sondern auch um verständliche, nachvollziehbare Abrechnungen. Einen beachtlichen Erfolg kann auch die Wohnungsgenossenschaft Lichtenberg aufweisen, die den zweiten Preis in der Kategorie „Genossenschaften“ erhielt. Von 1992 bis 2003 konnte sie die warmen Betriebskosten halbieren: von 1,04 Euro pro Quadratmeter auf 0,51 Euro. Erreicht wurde das vor allem durch Wärmedämmung und moderne Heizungsanlagen. Aber auch die intensive Information der Mieter hat zu einem sparsamen Umgang mit der Heizung beigetragen. Positiver Nebeneffekt: Die Umwelt wird durch geringere CO2-Emmissionen entlastet.Dass ökologischer Nutzen und Kostenersparnis für die Mieter Hand in Hand gehen können, zeigt auch ein Beispiel aus Wilmersdorf. Dort wird derzeit die größte thermische Solaranlage im europäischen Wohnungsbau gebaut, wie die Wohnungsbaugesellschaft DEGEWO verkündet. Für dieses Konzept wurde die DEGEWO kürzlich auf den Berliner Energietagen als „KlimaSchutzPartner des Jahres“ ausgezeichnet. Die Mieter sollen für den Klimaschutz nicht tiefer in die Tasche greifen müssen. Wenn danach weniger Heizkosten anfallen, wird sich die Mietbelastung insgesamt nicht erhöhen, verspricht die DEGEWO.Beim Berliner Mieterverein, wo man es täglich mit fehlerhaften Nebenkostenabrechnung und überteuerten Wartungsverträgen zu tun hat, wird das Engagement der Vorzeige-Unternehmen mit Wohlwollen betrachtet. ‚Wir würden uns freuen, dass diese Beispiele Schule machen und mehr Licht in das Dunkel der Abrechnungen kommt.’ So Michael Roggenbrodt, Betriebskostenexperte beim Berliner Mieterverein.“ (Quelle: Mietermagazin 8/2004)