BBU-Jahresstatistik 2023: Investitionen der Brandenburger Mitgliedsunternehmen des BBU in Neubau und Bestand

Mit 729 Millionen Euro haben die Brandenburger BBU-Mitgliedsunternehmen im Jahr 2023 so viel Geld in den Neubau und in die Bestandserhaltung investieret wie zuletzt im Jahr 2000 (727 Mio. €). Das waren 79 Millionen Euro bzw. 12,3 Prozent mehr als noch 2022. Prozentual betrachtet verzeichneten insbesondere die Investitionen in Neubau (+22,3 %) und in Modernisierungen (+14,0 %) deutliche Zuwächse, während die in die Instandhaltung und Instandsetzung um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegten, und mit 299 Millionen Euro im fünfzehnten Jahr in Folge den Hauptteil der Gesamtinvestitionssumme (41,0 %) ausmacht.

Nach dem zwischenzeitlichen Rückgang der Investitionsleistungen im Jahr 2019 hielt die positive Entwicklung nunmehr im vierten Jahr infolge an. Zwischen 2019 und 2023 investierten die Brandenburger BBU-Mitgliedsunternehmen gut 3,2 Milliarden Euro, und waren damit ein wichtiger Wirtschaftsanker im Land Brandenburg. Für das laufende Jahr 2024 planen die Brandenburger BBU-Mitgliedsunternehmen eine nochmalige Steigerung ihrer Investitionen in Bestand und Neubau um weitere 20 Prozent gegenüber den Ausgaben des Jahres 2023 auf 877 Millionen Euro. Mit einem Anteil von 45,6 Prozent sollen diese vor allem in die Modernisierung des Wohnungsbestandes fließen.

Allerdings führt die Kombination aus schwachen Mieterträgen, steigenden Bau- und Finanzierungskosten und immer höheren Auflagen zu einem zunehmend vorsichtigerem Investitionsverhalten seitens der Wohnungsunternehmen. So überlegen über 30 Prozent der bauenden BBU-Mitgliedsunternehmen ihre laufenden oder geplanten Neubauprojekte zu stornieren. Bei den Modernisierungsprojekten planen fast 60 Prozent mindestens eine Verzögerung und fast 20 Prozent eine Umfangsreduzierung.

In den Gemeinden und Städten des Berliner Umlandes haben die BBU-Mitgliedsunternehmen über ein Fünftel mehr investiert als noch 2022. Was sich auch im für diese Teilregion besonders wichtigen Mietwohnungsneubau zeigt, der mit 637 fertiggestellten Wohnungen 2023 kräftig zulegen konnte (+27 % gegenüber 2022). Insgesamt haben die BBU-Mitgliedsunternehmen im Berliner Umland rund 346 Millionen Euro investiert, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung um rund 61 Millionen Euro bzw. 21,3 Prozent entsprach. In diesem Jahr sollen es noch einmal gut 50 Millionen Euro mehr werden (+14,5 %). Deutlicher Schwerpunkt der Investitionen im Jahr 2023 war der Neubau, der mit rund 160 Millionen Euro gut 46 Prozent der Gesamtinvestitionen ausmachte und um fast 29 Prozent zum Vorjahr zulegte, gefolgt von den Investitionen in Instandhaltung und Instandsetzung mit 111 Millionen Euro (+4,4 % zum Vorjahr). Mit rund 76 Millionen Euro fielen die Investitionen in die Modernisierung absolut betrachtet zwar am geringsten aus, wuchsen aber im Vergleich zu den Vorjahresausgaben am kräftigsten um rund 37 Prozent. Für das laufende Jahr sehen die Planungen der Unternehmen ein weiteres Plus an Investitionen von rund 15 Prozent auf gut 397 Millionen Euro vor, wobei wiederum die in die Modernisierung erneut prozentual am deutlichsten wachsen sollen, so dass gegebenenfalls eine Verdopplung dieser Ausgaben innerhalb von zwei Jahren erreicht werden könnten.  

Fast jeder zweite im Berliner Umland von BBU-Mitgliedsunternehmen investierte Euro floss 2023 nach Potsdam. Mit rund 150 Millionen Euro stiegen die Investitionen um 29 Prozent auf den höchsten Stand seit 1999. Besonders kräftig legten dabei die Neubauinvestitionen auf rund 85 Millionen Euro zu (+54,0 %). Für das laufende Jahr rechnen die Unternehmen mit einem weiteren Investitions-Plus von rund 55 Prozent auf gut 231 Millionen Euro – rund zwei Drittel davon sollen in den Neubau fließen.

Die Entwicklung der Investitionstätigkeit Brandenburger Mitgliedsunternehmen im Weiteren Metropolenraum zeigt sich nach einem zwischenzeitlichen Rückgang 2019 im vierten Jahr positiv. Die Investitionen im Jahr 2023 stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 19 Millionen auf 383 Millionen Euro, wobei diese zu fast 90 Prozent in den Bestand (Instandhaltung/-setzung und Modernisierung). Hingegen lagen die Investitionen in den Neubau mit 42 Millionen Euro kaum höher als im Vorjahr und stagnieren damit weiterhin auf niedrigem Niveau. Gleichermaßen ist zu konstatieren, dass mit 5,2 Prozent der Anstieg der Gesamtinvestitionen im Jahr 2023 gegenüber 2022 sowohl deutlich unterhalb des Brandenburger Durchschnitts von 12,3 Prozent als auch weit unterhalb der Baupreisinflation von bis zu 11,3 Prozent lag. Inflationsbereinigt bedeutet das eine Realsabsenkung der Investitionen der BBU-Mitgliedsunternehmen im Weiteren Metropolenraum 2023 um 5,3 Prozent.

Indessen ist für das laufende Jahr 2024 ein kräftiges Investitions-Plus von rund 100 Millionen Euro mehr als noch 2023 geplant, wovon der Hauptteil auf Modernisierungsmaßnahmen im Wohnungsbestand entfallen sollen (rund 46 % der geplanten Gesamtinvestitionen). Die diesbezüglichen Ausgaben sollen um nochmals rund 70 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr steigen.

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