Fluktuation weiterhin auf niedrigem Niveau
Der Anteil der durch Mieter*innen im Jahr 2023 gekündigten Wohnungen am Wohnungsbestand der Mitgliedsunternehmen des BBU mit Sitz im Land Brandenburg ist nach rückläufigen bzw. stagnierenden Quoten in den Vorjahren erstmals wieder seit 2018 angestiegen. Der Zuwachs um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr auf 7,4 Prozent bedeutet eine Entwicklung auf nach wie vor niedrigem Niveau, insbesondere in Bezug gesetzt auf Fluktuationsquoten von über 10 Prozent noch zu Beginn des Jahrtausends.
Während die Quote bei den Wohnungsbaugenossenschaften deutlich um 6,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr anstieg, wurde bei den Wohnungskündigungen in den Gesellschaftsbeständen im Jahr 2023 ein weiterer Rückgang festgestellt. Mit 7,6 Prozent erreichte sie sogar einen neuen Tiefstwert im Beobachtungszeitraum. Gleichwohl fällt die Quote bei den Gesellschaften gegenüber der der Genossenschaften wie schon in den Jahren zuvor höher aus. Mit 7,0 Prozent gekündigter Wohnungen am Wohnungsbestand erreichte die Fluktuationsquote bei den Genossenschaften einen Wert wie zuletzt im Vor-Corona-Jahr 2019.
Nach den Strukturräumen des Landes Brandenburg betrachtet kündigten in den Gemeinden des Weiteren Metropolenraums im Jahr 2023 unverändert zum Vorjahr 8,0 Prozent der Mieter ihre Wohnung. Währenddessen nahm die Umzugsdynamik im Berliner Umland nach dem Tiefstwert 2022 (5,9 %) wieder zu und stieg um 0,2 Prozentpunkte, lag mit 6,1 Prozent aber weiterhin deutlich unter der des Weiteren Metropolenraums.
Auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte wurde erneut für Potsdam die niedrigste Fluktuationsquote (5,6 %) ermittelt. Weiterhin niedrige und unter dem Landesdurchschnitt von 7,4 Prozent liegende Werte zeigten sich in den an Berlin grenzenden Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming, Oberhavel und Barnim. ´Bei weitem öfter wurde eine Wohnung durch Mieter*innen in den berlinfernen Regionen Cottbus und Uckermark gekündigt (jeweils 9,4 %); mit Abstand folgten überdurchschnittlich hohe Fluktuationsquoten in den Landkreisen Prignitz und Oberspreewald-Lausitz.
Gegenüber dem Vorjahr deutlichste Anstiege der Fluktuationsquoten wurden für die Bestände der Mitgliedsunternehmen in den Landkreisen Uckermark und Prignitz (jeweils +0,6 Prozentpunkte) ermittelt. Am deutlichsten rückläufig waren sie indessen in Cottbus (-0,6 Prozentpunkte) und Ostprignitz-Ruppin (-0,7 Pp).
Mieterfluktuation seit 2012 in fast allen Landkreisen rückläufig
Rückblickend hat sich die Umzugsneigung von Mieterinnen und Mietern bei den Brandenburger BBU-Mitgliedsunternehmen zwischen 2012 und 2023 in nahezu allen Landkreisen und kreisfreien Städten rückläufig entwickelt: Die Mieterfluktuation sank um insgesamt 1,2 Prozentpunkte. Am deutlichsten zeigte sich der Rückgang der Mieterkündigungen in den Landkreisen Teltow-Fläming und Oberhavel (je -2,8 Prozentpunkte), Ostprignitz-Ruppin (-2,6 Prozentpunkte), Dahme-Spreewald und Potsdam-Mittelmark (je -2,3 Prozentpunkte). In keiner Region fiel die Fluktuationsquote 2023 höher aus als im Jahr 2012, einzig für die Landkreise Oder-Spree und Uckermark wurden für die beiden Jahre die gleichen Quoten ermittelt. Insgesamt ließe sich darauf eine gestiegene Zufriedenheit mit der eigenen Wohnung, dem Wohnumfeld und ggf. auch gefestigte persönliche Perspektiven in den jeweiligen Städten ableiten.
Die Grafiken in diesem Artikel stehen als JPG zum Download zur Verfügung.
Darüber hinaus stehen für BBU-Mitgliedsunternehmen Daten als Excel-Download zur Verfügung. Der Excel Download enthält folgende Daten:
Anlage 1 | Anteil der durch Mieter gekündigten Wohnungen am Wohnungsbestand der Mitgliedsunternehmen des BBU mit Sitz im Land Brandenburg (Fluktuationsquote in %) 2001 bis 2023 |
Anlage 2 | Anteil der durch Mieter gekündigten Wohnungen am Wohnungsbestand bei den Mitgliedsunternehmen des BBU im Land Brandenburg nach Landkreisen/kreisfreien Städten (Fluktuationsquote in %) 2012 bis 2023 |
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