Mit 2,0 Prozent über Vorjahresniveau nur moderater Anstieg der BBU-Kaltmieten
Mit einem Anstieg um 13 Cent pro Quadratmeter auf durchschnittlich 6,54 Euro nettokalt pro Monat und Quadratmeter haben sich die Bestandsmieten bei den BBU-Mitgliedsunternehmen im Jahr 2022 moderat um 2,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert erhöht.
Damit blieb die Entwicklung der BBU-Bestandsmieten nicht nur hinter der Steigerungsrate des Vorjahres (3,4%) zurück, sondern auch weit hinter der der allgemeinen Preisentwicklung im Jahr 2022, die mit 7,1 Prozent (Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg) mehr als dreimal so hoch ausfiel.
In unterschiedlicher Ausprägung stiegen die Bestandsmieten für Mieter von BBU-Genossenschaftswohnungen um durchschnittlich 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 5,94 €/m² bzw. auf 6,75 €/m² (+ 1,8%) von Mietwohnungen in BBU-Wohnungsgesellschaften. Während sich damit der moderate Aufwärtstrend für Mieten in Genossenschaftswohnungen fortsetzte, zeigte sich nach dem durch das MietenWoG verursachten Mietenrückgang im Jahr 2020 der zweite Mietenanstieg in Gesellschafts-Mietwohnungen nach 2021.
Gerechnet für eine beispielhafte 60-Quadratmeter-BBU-Wohnung stieg damit der Mietpreis bis Ende Dezember 2022 um durchschnittlich rund 8 Euro auf 392,40 Euro. Womit es sich in einem Mitgliedsunternehmen des BBU nach wie vor deutlich günstiger wohnte als im Berliner Marktdurchschnitt: Die im Berliner Mietspiegel 2023 ausgewiesene durchschnittliche monatliche Nettokaltmiete von 7,16 €/m² bedeuten auf das Jahr gerechnet eine um 447 Euro niedrigere Jahresmiete für eine Wohnung im Bestand eines BBU-Mitgliedsunternehmens.
Gleichwohl ist mit Blick auf die Entwicklung der Warmmieten insgesamt eine gegenüber dem Anstieg der Bestandsmiete noch wesentlich stärkere Teuerung im Jahr 2022 festzustellen. Diese folgte mit 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert exakt der Inflationsrate von 2022, so dass im Dezember des Jahres mit durchschnittlich 66 Cent mehr pro Monat und Quadratmeter in Summe 9,93 €/m² für die Warmmiete ausgegeben werden mussten.
Diese Steigerung wird insbesondere getragen von einem außerordentlich hohen Anstieg der Vorauszahlungen für Heizung und Warmwasser in Höhe von durchschnittlich 44 Cent/m² Wohnfläche binnen Jahresfrist. Hintergrund sind vorsorglich vorgenommene Anhebungen von den BBU-Mitgliedsunternehmen in Reaktion auf die nach dem russischen Angriff auf die Ukraine sprunghaft angestiegenen Energiepreise, um erheblichen Nachforderungen am Ende der Heizperiode vorzubeugen.
Damit entfielen allein zwei Drittel des Wohnkostenanstiegs von rund 40 Euro/Monat einer 60-Quadratmeterwohnung eines BBU-Mitgliedsunternehmens im Jahr 2022 auf Preiserhöhungen der Energieerzeuger für die Vorauszahlungen für Heizung und Warmwasser. Da auch die kalten Betriebskosten nach drei Jahren kontinuierlicher Steigerung um jeweils vier Cent/m² Wohnfläche pro Jahr mit nun plus neun Cent pro Quadratmeter im Jahr 2022 deutlicher anstiegen, waren von Mietern einer Wohnung eines BBU-Mitgliedsunternehmens insgesamt über 80 % der Wohnkostenteuerung für Vorauszahlungen für kalte und warme Betriebskosten zu entrichten (53 Cent der 66 Cent pro Monat und Quadratmeter). Erstmals seit 2010 beträgt deren Anteil an der Gesamtmiete wieder über 34 Prozent.
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Mieten und Betriebskosten der Mitgliedsunternehmen des BBU in Berlin 2010 bis 2022
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