Neue Arbeitshilfe des Instituts für Stadtentwicklung und Wohnen des Landes Brandenburg soll Anregung und Orientierung geben, die technischen, ökonomischen und zeitlichen Auswirkungen des Stadtumbaus auf die Stadttechnik zu bewerten und ggfs. auch die städtebaulichen und wohnungswirtschaftlichen Konzepte zu überprüfen.
Das Institut für Stadtentwicklung und Wohnen des Landes Brandenburg hat zusammen mit dem Lehrstuhl Stadttechnik der BTU Cottbus eine Arbeitshilfe zur Anpassung der technischen Infrastruktur beim Stadtumbau veröffentlicht. Die Arbeitshilfe kann nicht nur Praktikern der Kommunen und der Versorgungswirtschaft sondern auch Wohnungsunternehmen als Nachschlagewerk dienen. Die 76seitige Broschüre enthält in kurzgefasster Form Aussagen über die Auswirkungen des Verbrauchsrückgangs insbesondere für Installationen für Wasser, Abwasser und Fernwärme. Mit einem Bewertungskatalog für insgesamt sieben Stadtgebietstypen kann eine stadttechnische Grobbewertung der vorhandenen Infrastruktur, der Funktionsbeeinträchtigung, des Umbau- und Anpassungsaufwandes und der Betriebskostenentwicklung, der Durchführung von Maßnahmen des Stadtumbaus vorgenommen werden. Ein sogenannter stadttechnischer Grob-Check wird beschrieben.Ein weiteres Kapitel erläutert Lösungsansätze für den Umgang mit vorhandenen Installationen. Am Beispiel der Fernwärmenetze wird auf Alternativen verwiesen: „Reduziert sich der Wärmeverbrauch des gesamten Versorgungsgebietes bei gleichbleibenden Netzen um mehr als 50 % bezogen auf die Auslegung, sind ggfs. andere Wärmeversorgungsalternativen vom Primärenergieaufwand her günstiger, wie z. B. eine dezentrale Wärmeversorgung auf der Basis von Erdgas. Diese Schwelle wird je nach Sanierungsstand der Gebäude bei einem dispersen Leerstand bzw. Rückbau zwischen 20 bis 40 % überschritten“. Es werden Bewertungen und Empfehlungen für betriebstechnische Maßnahmen, Stillegung oder Rückbau gegeben. In einem kurzen Kapitel wird auf rechtliche Grundlagen sowie Finanzierungsansätze eingegangen. Der BBU hofft, dass diese Arbeitshilfe nicht zu spät kommt. Sie wäre auf jeden Fall zu Beginn der 90er Jahre, als die Investitionsentscheidungen für den Ausbau der stadttechnischen Infrastruktur fielen, nützlich gewesen, um Fehlinvestitionen zu vermeiden. Die Broschüre ist zum Preis von 7,00 Euro zu bestellen bei:Institut für Stadtentwicklung und Wohnen des Landes Brandenburg,15236 Frankfurt (Oder),Fax: (03 35) 56 02 70 7 oder Email: isw@isw.brandenburg.de.Informationen aus wohnungswirtschaftlicher Sicht zum Umbau mit der technischen Infrastruktur erteilt auch der BBU, Bereich Technik, Fax (030) 89 78 14 151.