Der Staatssekretär für Bauen, Alexander Slotty, lobte den Wohnungsbau-Verein Neukölln in seinem Grußwort für die Schaffung dringend benötigter Wohnungen durch Nachverdichtung: „Das Projekt des Wohnungsbau-Vereins hier in der Kameruner Straße zeigt, dass Genossenschaften einen wichtigen Beitrag zur Lösung des Wohnungsproblems leisten. Unterschiedliche Ansprüche von Mieterinnen und Mietern, aber auch von Anwohnerinnen und Anwohnern wurden berücksichtigt und das Ergebnis wird ein für die Zukunft gut aufgestelltes Wohnquartier sein. Genau das braucht Berlin.“
Die Architektur und Planung des umweltbewussten und energieeffizienten Bauvorhabens stammt vom Berliner Architekturbüro Blumers Architekten. Ein großer Teil der notwendigen Energie wird zum Beispiel aus einer Photovoltaikanlage gewonnen. „Für uns war es neben der reinen Realisierung von Wohnraum wichtig, auch Umwelt-, Energie- und Gemeinschaftsaspekte zu berücksichtigen. Gemeinschaftsräume und großzügige Außenflächen, die zum Verweilen und zur Kommunikation einladen, fördern das Miteinander der Bewohner. Energie aus Photovoltaikanlagen und Stellplätze mit Stromtankstellen entsprechen den Nutzeranforderungen von heute und machen unser Gebäude zukunftsfähig“, ergänzt Uwe Springer, technischer Vorstand der WBV Neukölln.
Die Genossenschaft setzt bei ihrem Wohnungskonzept auf Integration und fördert das generationenübergreifende Wohnen. Es werden Wohnungen mit einer Wohnungsgröße zwischen 71 m² (3 Zimmer) und 95 m² (4 Zimmer), im Erdgeschoss eine Einheit zur Kinderbetreuung sowie ein großer Gemeinschaftsraum für Aktivitäten der Bewohner entstehen. Damit wird der starken Nachfrage der Mitglieder nach größeren Wohnungen für Familien und der Ergänzung der bestehenden Wohnungsgrößen im Umfeld Rechnung getragen.
Der wbv hat sich zum Ziel gesetzt, kontinuierlich Wohnungen durch Neubau zu schaffen. Dies ist nicht nur gut für die Stadt, sondern auch für die Genossenschaft. Aus diesem Grund wurde überprüft, ob auf vorhandenen Grundstücken zusätzliche Neubauten entstehen können. Bei der Weddinger Wohnanlage in der Kameruner Straße passten alle Voraussetzungen. Nach intensiven Besprechungen mit den zuständigen Ämtern konnte die Planung eines Neubaus in Auftrag gegeben werden. Im Vordergrund stand hierbei, keinen riesigen Klotz zu planen, sondern angepasst ein Haus mit zwei Aufgängen und insgesamt 33 Wohnungen zu entwerfen.
Die Wohnanlage zwischen Guineastraße und Kameruner Straße, deren erste Gebäude 1971 errichtet wurden, verfügt über bislang 161 Wohnungen. Die Entfernung zu den Bestandsbauten ist mit so viel Abstand geplant, dass es in den vorhandenen Wohnungen kaum zu Beeinträchtigungen durch Verschattung kommen wird. Der Neubau wird so positioniert, dass er sich bestens in die Siedlung einfügt und für die jetzigen Bewohner einen Lärmriegel zur Kameruner Straße bildet. Des Weiteren wird eine Tiefgarage entstehen, deren 41 Stellplätze in erster Linie den Bestandsmietern angeboten werden sollen. Die gesamte Grünfläche wird nach Abschluss der Baumaßnahme neugestaltet und in einen zeitgemäßen attraktiven Zustand versetzt.
Drei Fahrradstellplätze pro Wohnung
Auf den insgesamt sechs Etagen erhalten alle Wohnungen ab dem ersten Obergeschoss einen Balkon, die Erdgeschosswohnungen bekommen eine Terrasse mit Gartenanteil. Alle obergeschossigen Wohnungen sind barrierefrei und über einen Aufzug erreichbar. Die Wohnungen erhalten moderne Bäder mit größtenteils ebenerdigen Duschen. Die Wärmeversorgung erfolgt mittels Fernwärme, es sind Fußbodenheizungen vorgesehen. Für jede Wohnung werden drei Fahrradstellplätze entstehen.
Foto: Ansprache Richtfest WBV, Neubau Kameruner Straße, v.l.n.r. Architekt Sven Blumers von Blumers Architekten, Kaufmännische Vorständin WBV Ines Klier, Staatssekretär für Bauen Alexander Slotty, Aufsichtsratsvorsitzender WBV Dr. Walter Joswig, Technischer Vorstand WBV Uwe Springer, Hochbaupolier Manuel Thimm vom Generalunternehmer Bleck & Söhne