Neubau eines Mehrgenerationenhauses mit neuer Geschäftsstelle: „Gewohnt gut“-Auszeichnung geht im Mai nach Rüdersdorf
Die Wohnungsbaugenossenschaft Rüdersdorf eG errichtet an der Ecke Rudolf-Breitscheid-Straße/Brückenstraße ein Mehrgenerationenhaus mit 36 vornehmlich barrierearmen bzw. barrierefreien Wohnungen und integriert dabei auch ihre neue Geschäftsstelle. Dafür wird sie am 21. Mai 2019 von BBU-Vorstand Maren Kern und der Staatssekretärin für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg Ines Jesse mit dem „Gewohnt gut – fit für die Zukunft“-Qualitätssiegel ausgezeichnet.
Das Bewertungsgremium würdigt die Unterstützung des Mehrgenerationenwohnens im Projekt durch die angebotene Mischung von barrierefreien und barrierearmen Wohnungen. Besondere Beachtung verdienten auch der Einsatz von Erdwärmeheizung und Gründächern sowie die Anlage von kleinen Mietergärten.
BBU-Vorstand Maren Kern sagt anlässlich der Vergabe der Auszeichnung: „Das Neubauprojekt der Wohnungsbaugenossenschaft Rüdersdorf ist in vielerlei Hinsicht beachtenswert: Durch das wohldurchdachte architektonische Konzept ermöglicht es ein gutes nachbarschaftliches Zusammenleben aller Generationen. Außerdem sorgen Erdwärmeheizung und Gründächer nicht nur für eine gute CO2-Bilanz, sondern auch für günstige Betriebs- und Verbrauchskosten – was auch den Bewohnerinnen und Bewohnern zugutekommt. Und das alles vor dem Hintergrund, dass es ein kleines Unternehmen mit nur drei Mitarbeiterinnen ist, das dieses große Projekt gestemmt hat! Ein hervorragendes Beispiel für die Schaffenskraft unserer Wohnungsunternehmen und ihren Einsatz für die Städte!“
Ines Jesse, Staatssekretärin für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, erläutert die Entscheidung des Bewertungsgremiums: „Das Projekt hat Vorbildcharakter. Die Wohnungen unterschiedlicher Größe bieten Platz für unterschiedliche Altersgruppen und Lebensformen – ob Familien mit Kindern oder ohne, Singlehaushalte oder Senioren und Seniorinnen. Hinzu kommt, dass das neue Mehrgenerationenhaus ökologisch überzeugt. Die Wohnungsgenossenschaft Rüdersdorf schafft hier attraktiven und dennoch bezahlbaren Wohnraum und nimmt damit ihre Verantwortung wahr.“
Kerstin Rose, Kaufmännischer Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Rüdersdorf eG, freut sich über die Gewohnt gut-Auszeichnung: „Ich bin sehr stolz, dass wir gemeinsam mit unserem kleinem Team das Bewertungsgremium überzeugen konnten. Dies war seit vielen Jahren unser erstes Neubauprojekt – und dann gleich eines in diesen finanziellen Dimensionen. Dass es nun so gut von allen Bewohnerinnen und Bewohnern angenommen wird und noch vor Fertigstellung komplett vermietet war, ist eine großartige Bestätigung für unsere Arbeit!“
Das Qualitätssiegel
Das Qualitätssiegel „Gewohnt gut – fit für die Zukunft“ wird in der Regel sechsmal jährlich vom BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. vergeben und steht unter der Schirmherrschaft von Brandenburgs Infrastrukturministerin Kathrin Schneider. Durch die Auszeichnung beispielhafter Projekte soll darauf aufmerksam gemacht werden: Für die Wohnungsunternehmen sind auch Stadterneuerung und Aufwertung zentrale Bestandteile des Stadtumbauprozesses. Über die Preisvergabe entscheidet ein Bewertungsgremium, das neben dem BBU aus Vertretern der Arbeitsgemeinschaft „Städteforum Land Brandenburg“, der Bundestransferstelle Stadtumbau Ost, der Deutschen Kreditbank AG (DKB) sowie dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg besteht.
Die Genossenschaft berichtet zum Projekt: Wohn- und Bürogebäude „Schöne Ecke“
Auf einer Brachfläche unweit des Kalkgrabens hat die Wohnungsbaugenossenschaft Rüdersdorf eG in rund eineinhalb Jahren Bauzeit ein Mehrgenerationenwohnprojekt verwirklicht. Nach Fertigstellung des fünften Bauabschnittes sind im Februar 2018 die letzten der insgesamt 36 Wohnungen und die neue Geschäftsstelle der Genossenschaft bezogen worden.
„Die Idee zu einem Mehrgenerationshaus, das auch den ökologischen Aspekt besonders berücksichtigt, hatten wir schon länger in der Schublade. Die Brachfläche an der ‚Schönen Ecke‘ hat sich dafür dann idealerweise angeboten“, erläutert Kerstin Rose, Kaufmännischer Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Rüdersdorf den Anstoß zum Projekt. Bis dato hatte die Genossenschaft hauptsächlich Wohnungen in Plattenbauweise in ihrem Portfolio. „Anfangs standen nicht alle Mitglieder dem Neubauvorhaben positiv gegenüber. Schlussendlich konnten wir aber alle überzeugen und ich denke, die Vollvermietung spricht auch für sich“, so Rose weiter. Durch das Projekt konnte die Genossenschaft sogar noch zahlreiche neue Mitglieder gewinnen.
Baukörper für unterschiedliche Wohnformen
„Wir wollten ein Angebot sowohl für Familien mit Kindern, Alleinlebende als auch Seniorinnen und Senioren schaffen. Der Entwurf des Ingenieurbüro IBRF GmbH hat uns dabei komplett überzeugt“, erklärt Detlef Adler, Technischer Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Rüdersdorf. Der Baukörper ist mehrfach gegliedert und in zwei bis sechs Geschosse gestaffelt. So sind Wohnungen unterschiedlicher Größe für alle Bedarfe entstanden. 33 der insgesamt 36 Wohnungen sind mit bodengleichen Duschen ausgestattet, 27 per Aufzug erreichbar. Es gibt jeweils drei Maisonette-Wohnungen in einem angegliederten Townhouse, die besonders für Familien geeignet sind. Sämtliche Wohnungen haben einen Balkon oder Terrasse, den Bewohner*innen stehen Garagen, Kellerabteile und Abstellbereiche für Kinderwagen und Fahrräder zur Verfügung. „Wir versuchen das Miteinander der Generationen noch zu fördern, indem wir z.B. Mitgliederfeste veranstalten“, so Adler.
Im Sockelgeschoss hat auch das neue Büro der Genossenschaft ihren Sitz gefunden. Kerstin Rose dazu: „Die alte Geschäftsstelle war viel zu klein, der Konferenzraum und das Archiv mussten ausgelagert werden. Jetzt haben wir ausreichende Räumlichkeiten zur Verfügung und sind zudem für unsere Mitglieder örtlich besser zu erreichen.“
Win-win: ökologisch und günstig für die Bewohner*innen
„Wir haben bei dem Projekt besonderen Wert auf den Einsatz von regenerativen Energien gelegt“, erläutert Detlef Adler. Die Erdwärmeheizung verspricht eine gute CO2-Bilanz und gleichzeitig geringe Betriebskosten. Für ein gutes Raumklima zu jeder Jahreszeit sorgen auch die Gründächer. Durch die verbesserte Wärmdämmung kann zusätzlich Energie eingespart werden. Ein weiteres Plus: Die Regenwasserspeicherung senkt die Einleitungsgebühren. Abgerundet wird das grüne Konzept durch die Anlage von Mietergärten. „Unsere Mitglieder wissen das besonders zu schätzen: Ein eigenes kleines Fleckchen Grün, das man selbst gestalten kann.“
Fast sechs Millionen Euro investiert
Die Gesamtkosten für die Neubaumaßnahme beliefen sich auf rund 5,9 Millionen Euro. 3,2 Millionen Euro hat die Wohnungsbaugenossenschaft Rüdersdorf dabei über Bankdarlehen finanziert und 1,8 Millionen Euro über einen Kredit der KfW (Energieeffizientes Bauen). Mit gut 900.000 Euro stammt eine erheblicher Anteil aus Eigenmitteln der Genossenschaft.
Foto: BBU/ Kathrin Mölneck
Foto: Wohnungsbaugenossenschaft Rüdersdorf eG